Komasaufen in Baden-Württemberg nimmt zu

In den Krankenhäusern unseres Nachbarn, in Baden-Württembergs mussten im Jahr 2008 insgesamt 4 014 Kinder und Jugendliche von 11 bis einschließlich 19 Jahren wegen der Folgen ihres Umgangs mit Alkoholika vollstationär behandelt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von gut 9 Prozent oder 342 Fälle.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden Württemberg wurden 2008 mit zusammen 2 434 Fällen weitaus mehr Jungen und männliche Heranwachsende in Kliniken eingeliefert als Mädchen (1 580). Allerdings übertrifft die Steigerungsrate der weiblichen Behandlungsfälle mit 15 Prozent die der männlichen (+ 6 Prozent) deutlich. Damit setzt sich die negative Entwicklung sowohl insgesamt gesehen, vor allem aber bei den Mädchen fort. So nahm ihre Fallzahl gegenüber dem Jahr 2001 mit 649 Fällen um 143 Prozent zu, während der Anstieg bei den Jungen zumindest prozentual gesehen etwas "moderater" ausfiel (+113 Prozent). Waren 2001 noch nahezu 64 Prozent der 11- bis 19-jährigen Behandlungsfälle männlich, reduzierte sich ihr Anteil im Jahr 2008 auf knapp 61 Prozent. Während die Fallzahlen bei den 11-Jährigen beiderlei Geschlechts seit Jahren im einstelligen Bereich liegen, ist bei den 12-Jährigen bereits eine Zunahme der Fälle zu beobachten (2001: 21 Fälle, 2008: 51 Fälle).

Dabei ist insgesamt eine Verlagerung des Risikoalters von den 15- auf die 16-Jährigen Patienten zu beobachten. Eine Zusammenfassung der Jahre 2001 bis 2008 zeigt deutlich, wie in den älteren Altersgruppen die Fallzahlen sowohl der männlichen wie der weiblichen Jugendlichen allmählich wieder zurückgehen. Die aus maßlosem Alkoholkonsum im kritischen Alter von 16 Jahren resultierende Notwendigkeit einer vollstationären Versorgung erreicht inzwischen einen

Anteil von 7 Prozent an allen Krankenhausaufenthalten in diesem Alter. Bei den männlichen Jugendlichen beträgt dieser Anteil sogar gut 10 Prozent.

Mehr:
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1 Comment:

Unknown said...

Um den Trend Komasaufen zu stoppen bedarf es mehrerer Faktoren. Zum einen die Eltern die ihre Vorbildfunktion wahren sowie das Familienleben so intensiv wie möglich gestalten müssen und zum anderen der Staat der nicht nur halbherzige Aktionen ins Leben rufen sollte sondern Alkoholwerbung einschränken und den Zugang zum Alk reduzieren sollte. Zudem muss das Zusammenspiel zwischen Schule und Eltern verbessert werden.

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