Die Umweltstiftung WWF hat die großen Supermarktketten und Handelshäuser in Europa für ihre Einkaufspolitik bei Palmöl kritisiert. Lediglich zehn von 59 Unternehmen kaufen Palmöl, das nach ökologischen und sozialen Kriterien produziert werde, hieß es in einer Studie.
Palmöl ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Produktion vieler Alltagsprodukte. Der Rohstoff wird aus dem Fleisch der Ölpalmfrüchte gewonnen, dient als Brat- und Siedefett bei der Nahrungsmittelherstellung und ist auch ein Waschmittel- und Kosmetikbestandteil.
Für den Anbau werden jedoch meist riesige tropische Waldflächen gerodet und zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten vernichtet. Die Rodung der Regenwälder sowie die Trockenlegung der Feuchtgebiete tragen außerdem zum Klimawandel bei.
"Grüner" Rohstoff. In letzter Zeit ist die Nachfrage nach Palmöl vor allem wegen des Biotreibstoffbooms in der EU ausserordentlich stark gestiegen. Die Nachfrage
nach einem sogenannt "grünen" Antriebsstoff lässt die restlichen Regenwälder Südostasiens immer schneller in Rauch aufgehen. Einmal abgebrannt, werden auf dem freigewordenen Land Palmölplantagen errichtet. Da es sich um Bäume handelt, die Photosynthese betreiben und so Kohlendioxid speichern, gelten sie als klimaneutral und werden im Rahmen des Kyotoprotokolls als Kohlenstoffsenken geadelt. Dass ein Regenwald viel mehr CO2 speichert als eine Plantage, wird dabei ebensowenig in Betracht gezogen wie der gigantische CO2-Ausstoss bei den Brandrodungen. Allein der Ausstoss dieses Schadgases wegen dem Niederbrennen des südostasiatischen Urwaldes wird auf 15 Prozent der weltweit von Menschenhand verursachten Emissionen geschätzt.
Spekulanten. Die International Energy Agency (IEA) sagt einen Anstieg der globalen Palmölnachfrage von 53 Prozent zwischen 2004 und 2030 voraus, da der Rohstoff auch als alternativer Energieträger zum Einsatz kommen soll. An den Börsen werden deshalb bereits Zertifkate für Palmöl (BNP Paribas, ABN AMRO, ...) verwettet.
Es geht dem WWF nicht darum, den Einsatz von Palmöl grundsätzlich zu verurteilen, da viele Länder auf die Produktion angewiesen sind. Die Herstellung muss jedoch nachhaltig erfolgen und die Händler in Europa haben die Macht und die Verantwortung, das zu beeinflussen und so die Zerstörung des Regenwaldes zu stoppen.
Ladenhüter nachhaltiges Palmöl. Zu den Unternehmen, die derzeit kein nachhaltig produziertes Palmöl kaufen, gehören nach WWF-Angaben Aldi (Hofer) und Metro. Dass es auch anders geht zeigen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft Migros und Coop Schweiz, die beide Spitzenwerte in der Palm Oil Buyers’ Scorecard erreichen.
Hauptproduktionsländer von Palmöl sind Malaysia und Indonesien sowie Thailand und zunehmend auch Kolumbien, Ecuador und afrikanische Staaten wie etwa Ghana. Weltweit werden dem WWF zufolge 45 Millionen Tonnen Palmöl verarbeitet. Nur eine Million davon seien nach Umwelt- und Sozialstandards zertifiziert. Mit der Zertifizierung soll verhindert werden, dass für die Palmöl-Gewinnung weiter Regenwald abgeholzt und Moore trockengelegt werden. Palmöl mit einem solchen Siegel ist seit Ende 2008 auf dem Markt.
Mehr:
RANKING Palm Oil Buyers’ Scorecard, PDF., 7 S., 1,5 MB, 27.10.2009
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So, das wars dann für längere Zeit. Ich kann mir gut vorstellen dass eine
geraume Zeit vergehen wird bis der der nächste Antrag in irgendeiner
Gemeinde ges...
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