Großbritannien ist noch immer von dem Spesenskandal um gierige Abgeordnete erschüttert. Ist es Zufall, dass derartige Enthüllungen gerade in die Zeit wirtschaftlicher Verschlechterungen und Zusammenbrüche fallen? In Zeiten der wirtschaftlichen Krise wird der Blick für vermeintlich oder tatsächlich unverdiente Vorteile von Mitmenschen schärfer, ungnädiger und möglicherweise auch mißgünstiger. Ein Sachverhalt über den auch die heimische Politik nachdenken darf, denn auch da ist einiges aus dem Rahmen und die Ergebnisse der EU-Wahlen sind nicht ausschließlich rechten Populisten geschuldet.
“I am working on a comic opera – and who knows, the set may have a few duck houses and moats in it. I may even invite a few MPs to the opening night. They will of course want free tickets, but be able to claim them on expenses for some fictitious fee.” Peter Maxwell Davies
Nach Zeitungsmeldungen ist der Komponist Peter Maxwell Davies vom Gebaren der Politiker derart genervt, dass er das Schreiben einer Oper als passenden Ausdruck dafür sieht. Natürlich werde er auch Politiker zur Premiere einladen, sagt Maxwell Davies, die sicherlich Freikarten haben wollten, die sie dann mit einer fiktiven Summe auf ihre Spesenrechnungen setzen würden. Ihr Fett abkriegen sollen in der Oper aber auch Manager, so etwa Fred Goodwin, der ehemalige Chef der Pleitebank Bank of Scotland.
Peter Maxwell Davies hat beinahe sein gesamtes Leben an ziemlich isolierten Plätzen gelebt, seit den frühen 70er Jahren, in Orkney, wo ein kleines Bauernhaus auf den Klippen von Hoy über der verlassenen Ortschaft Rackwick für ein viertel Jahrhundert sein Zuhause war. Dort soll das Werk voraussichtlich auch zur ufführung kommen, am St Magnus Festival auf den Orkney-Inseln.
Mehr:
MPs' expenses: Queen's composer Sir Peter Maxwell Davies to write opera
Peter Maxwell Davies – Wikipedia
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