Eltern sparen Förderkosten, weil sie selber mit den Kindern lernen!

Die Eltern sparen dem Staat jährlich 540 Millionen Euro für Förderunterricht, weil sie selber den Kindern am Nachmittag bei den Hausübungen helfen. Zusätzlich zahlen sie 130 Millionen Euro für Nachhilfe, denn immer mehr Eltern müssen für die Schule einspringen.

Schule bedeutet in Österreich noch immer eine starke Zusatzbelastungen für die Eltern und ihre Kinder. Die Arbeiterkammer Wien rechnet es vor:

* Die Eltern sparen dem Staat jährlich 540 Millionen Euro für Förderunterricht, weil sie selber den Kindern am Nachmittag bei den Hausübungen helfen. Zusätzlich zahlen sie 130 Millionen Euro für Nachhilfe.
* Immer mehr Eltern müssen für die Schule einspringen. Aktuell bekommen 56 Prozent der SchülerInnen unter 14 Jahren täglich Unterstützung durch die Eltern bei den Hausübungen – im Jahr 2005 waren es "nur" 48 Prozent. Mit ihrer Eigenleistung ersetzen die Eltern zum Teil auch steigende Nachhilfekosten je Stunde: 2005 gaben die Eltern in Summe 140 Millionen Euro für Nachhilfe aus, jetzt sind es 130 Millionen.
* Das Grundproblem vieler Eltern ist, dass es für ihr Kind oft nur eine halbtägige Schule ohne Betreuung am Nachmittag gibt. Zwei Drittel der Eltern wünschen sich flächendeckende Nachmittagsbetreuung für Schulkinder, damit Beruf und Familie vereinbar sind.
Johanna Ettl von der Wiener Arbeiterkammer fordert deshalb: "Wir brauchen eine Schule, die den modernen Anforderungen gerecht wird."

Grundausrüstung kann bis zu 200 Euro kosten. Ein Startpaket für Grundschüler besteht aus 21 Utensilien. Die Konsumentenschützer der Wiener AK hat Startpakete in Handelsketten und im Papier-Fachhandel getestet. Preise zu vergleichen lohnt sich: Füllfeder, Tintenkiller, Bleistifte, Buntstifte, Federpennal und, und, und – die Ausstattung für einen Erstklassler geht ins Geld. Dabei gibt es große Preisunterschiede. Ein Startpaket kostet im Papier-Fachhandel zwischen rund 46 und 184 Euro. Das ist ein Unterschied von bis zu 300 Prozent. Im Durchschnitt kostet ein Startpaket im Papier-Fachhandel rund 102 Euro. Bei Handelsketten wie Libro, Pagro und Thalia kostet das günstigste Startpaket durchschnittlich rund 84 Euro. Wer Markenprodukte kauft muss tiefer ins Börsel greifen. Öko-Produkte sind im Durchschnitt um über 6 Prozent teurer als die jeweils günstigsten Markenprodukte.

Teuerung macht Bildung schwer. Auch Bildung wird teurer: Eine aktuelle Erhebung der Statistik Austria zeigt, dass auch die Preise für Weiterbildungskurse steigen. So wurden etwa EDV-Kurse in den letzten acht Jahren um 24,6 Prozent teurer, Weiterbildungskurse für Friseure seit 2001 um bis zu 42,5 Prozent! Für den Europäischen Computer Führerschein muss man 2008 um fast 300 Euro mehr hinblättern. Meist müssen die Arbeitnehmer ihre Weiterbildung aus der eignen Tasche bezahlen, das ist für viele aber nur schwer leistbar, das zeigt eine aktuelle Umfrage der AK: Demnach werden nur drei von zehn Arbeitnehmern im Betrieb weitergebildet. Fast zwei Drittel von ihnen (64 Prozent) konnten im letzten Jahr nur weniger als einen einzigen Tag an betrieblicher Weiterbildung teilnehmen. Dabei gibt es eine besondere Schieflage: Nur 15 Prozent der Pflichtschulabsolventen aber 49 Prozent der Arbeitnehmer mit Hochschule wurden vom Betrieb weiter gebildet.

✔Information:
"Bildungsland Vorarlberg" ist noch eine Landhaus-Fata-Morgana
Auf "ältere" Arbeitnehmer vergessen?

1 Comment:

Unknown said...

Ist es zuviel verlangt, dass Eltern ihren Kindern bei den Hausaufgaben helfen? "Eigenleistung"? Um wessen Kinder geht es denn?


Red ghörig!

"Erstklassler"
"Börsel"