Burn Out erreicht die IT-Branche


Am 17. November 2009 um 21 Uhr lief auf Arte ein Dokumentarfilm von Ingolf Gritschneder: Burnout – Schuften bis zum Umfallen. Andreas Boes thematisierte dort die beunruhigende Gesundheitssituation von hochqualifizierten Angestellten in IT-Unternehmen, die er in dem Forschungsprojekt DIWAIT untersucht hat.

Sie sind einem "System permanenter Bewährung" ausgesetzt, so Boes – und dies führt dazu, dass sie "immer wieder über ihre Grenzen hinausgehen, dass sie am Abgrund des Zusammenbruchs entlangwandeln". In besonders gefährdeten Bereichen gaben mehr als 50 Prozent der Befragten an, dass sie sich immer wieder an der Grenze der Belastbarkeit erleben oder bereits einen Zusammenbruch erfahren haben.

Selbstausbeutung. Und das nicht gänzlich Überraschende: Burn Out hat die IT-Branche erreicht. Ein Grund für die Beschäftigten dort auch einmal über ihre nur scheinbar "leistungsorientierte" und "selbstverwirklichenden" Arbeitsbedingungen nachzudenken und auch darüber, dass die physische Selbstausbeutung kein Zukunftsmodell ist.

Das Zukunftsmodell ist seit Beginn der Industrialisierung dasselbe: Sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen gemeinsam zu organisieren. Eigenbrödelei und das Hohe Lied auf den "Individualisms" führen alsbald in ein anderes Kollektiv: das der Kranken, Patienten, Arbeitsunfähigen. Und auch: Die Kosten dafür tragen zwar besonders sie, aber eben nicht allein!

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