Schlechte Nachricht für Migrantenkinder: Deutsch im Kindergarten wirkt nicht!

In einem Interview mit ZEIT online berichtet der Psychologe Hermann Schöler von den Ergebnissen seiner aktuellen Studie zur Sprachförderung im Vorschulalter, bei der 500 Kinder drei Jahre lang in dem Vorarlberg benachbarten Baden-Württemberg beobachtet wurden. Ein Befund, der einem allgemeinen Verdacht auch bei uns neue Nahrung gibt: Das ständige Gerede vom Deutschlernen und der Förderung der Migrantenkinder ist ein propagandistischer und populistischer "Leerverkauf".

Demnach mache es keinen Unterschied, ob Kinder mit Sprachproblemen Deutschunterrricht erhalten oder einfach nur einen Kindergarten besuchen, ohne speziell gefördert zu werden. Die Ursachen dafür sieht Schöler vor allem in den unzureichenden Rahmenbedingungen, unter denen die Sprachförderprogramme stattfinden. So müssten die Gruppen kleiner sein, damit die Kinder Gelegenheit zum Sprechen haben.

Während darüber hinaus die Erzieherinnen keine Experten für Sprachförderung seien, wüssten die ausgebildeten Sprachlehrer oft nicht, wie sie mit den Kindern umgehen müssen. Vor diesem Hintergrund plädiert Schöler für eine Integration der Sprachförderung in den Alltag, die spätestens ab dem dritten Lebensjahr beginnen müsste.


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Deutsch im Kindergarten wirkt nicht
Kinder, die kaum Deutsch können, sollen vor dem Beginn der Schule Sprachunterricht erhalten. Klingt plausibel, die Kurse sind aber nicht erfolgreich. Ein Interview mit dem Psychologen Hermann Schöler

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